Professor Dr. Reinhard Steinberg wurde 60 Jahre alt

Seit 19 Jahren Ärztlicher Direktor des Pfalzklinikums

Am 10. November wurde Professor Dr. Reinhard Steinberg, seit 1987 Ärztlicher Direktor des Pfalzklinikums in Klingenmünster, 60 Jahre alt.

Als Nachfolger von Professor Haase war Steinberg von Anfang an auch Chefarzt der Allgemeinpsychiatrie. Im Zuge der Regionalisierung der Psychiatrie und der damit verbundenen gemeindenahen Versorgung psychisch kranker Menschen übernahm er auch die Chefarzt-Verantwortung für die Tageskliniken in Landau, Speyer und Wörth sowie für die Psychiatrischen Institutsambulanzen in der Südpfalz. Seit Oktober 2005 ist er zudem Chefarzt der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen.

Am Standort Klingenmünster hat sich Steinberg um die Differenzierung und Spezialisierung der Angebote verdient gemacht. Unter seiner Leitung konnte sich die Schlafmedizin am Pfalzklinikum weit über die Versorgungsregion hinaus einen hervorragenden Ruf erarbeiten. Steinberg und seine Mitarbeiter waren wesentlich am Aufbau der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) beteiligt. Das Interdisziplinäre Schlafzentrum in Klingenmünster wurde deutschlandweit als eines der ersten akkreditiert.

Geboren wurde Reinhard Steinberg in Jena. Er besuchte das Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen und studierte nach dem Abitur Humanmedizin in München, gefördert durch ein Stipendium der "Studienstiftung des Deutschen Volkes". Nach seiner Promotion am Physiologischen Institut arbeitete er fünf Jahre als Assistent in der Neurophysiologie der Universität München. Einen einjährigen Forschungsaufenthalt absolvierte er am Physiologischen Institut des CNRS in Marseille. 1978 begann er mit der Ausbildung zum Nervenarzt, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Somnologie (Schlafmedizin), 1986 folgten Habilitation und Privatdozentur.

Seine Lehrverpflichtungen als Professor für Psychiatrie erfüllte er an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München bis 2004, dann habilitierte er sich an die Universität Mainz um, weil das Pfalzklinikum Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg Universität geworden war. "Fort- und Weiterbildung, sozialpsychiatrisches und wissenschaftliches Denken werden im Pfalzklinikum sehr groß geschrieben", betont der Ärztliche Direktor, bei dem über die Jahre mehr als zwanzig Ärzte promoviert haben. Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie führt das Pfalzklinikum im Verbund mit anderen klinischen Institutionen in Rheinland-Pfalz durch, was Modellcharakter hat.

Steinberg hat fast 300 Artikel in Fachzeitschriften und Büchern veröffentlicht sowie als Buchherausgeber gearbeitet. Er gehört zahlreichen wissenschaftlichen Organisationen und Gesellschaften an. Seinen ausgeprägten musikalischen Neigungen geht Steinberg seit mehr als vier Jahrzehnten nach. Als Medizinstudent gründete er 1967 das Bayerische Ärzteorchester, das er seitdem als Dirigent leitet.