Raum nehmender Aufbruch

Ausstellung der Superlative im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern eröffnet

Interessierte Besucher: Kooperationsprojekt findet Anklang

Als eine „Ausstellung der Superlative“ bezeichnete Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder die aktuelle Schau im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern. Im Hinblick auf Inhalt und Größe übertreffe das Projekt „Aufbruch. Malerei und realer Raum“ alles bislang dagewesene. Die Ausstellung, die mit Kooperationspartnern konzipiert worden sei, beschäftige sich mit der dritten Dimension und „ist auch im wörtlichen Sinne dreidimensional, nämlich auf alle drei Stockwerke verteilt“. Zuvor sei sie in kleinerer Form in Bochum zu sehen gewesen und wandere anschließend nach Berlin, Würzburg und Rostock. „Ein Haus, das wie das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) Projekte dieser Größenordnung räumlich, finanziell, organisatorisch und personell ausführen kann, ist vom Träger gut ausgestattet“, führte Wieder aus. So habe der Bezirksverband Pfalz das Gesamtvolumen seiner Zuwendungen in den vergangenen Jahren um mehr als 25 Prozent gesteigert. Neben steter baulicher Erneuerungsmaßnahmen seien drei Stellen geschaffen worden; das Museum verfüge auch in diesem Jahr wieder über einen Ankaufsetat von 100.000 Euro.

Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann gab bei der Eröffnung einen Überblick über die Entstehung der Dreidimensionalität in der Malerei von der Antike bis zur Moderne, wobei der amerikanische Künstler Ellsworth Kelly mit seinem Ausspruch „Unsere Kunst soll ins Auge springen“ auf den Punkt brachte, was seit den 1950er Jahren eine Vielzahl von Malern umtrieb. Sie waren auf der Suche nach neuen Ansätzen, um die Geschlossenheit der gerahmten Bildfläche zu überwinden. Mit 15 Arbeiten aus dem Bestand des mpk und mehr als 50 Leihgaben aus Privatsammlungen und Stiftungen des In- und Auslandes bietet die Ausstellung, die bis 22. April zu sehen ist, in einer enormen Vielfalt Einblick in diese künstlerischen Strategien. Der Fokus liegt auf europäischen und nordamerikanischen Künstlerinnen und Künstlern, wie etwa Yves Klein, Lucio Fontana und François Morellet, und auf deren malereispezifische Entwicklung in die faktisch dritte Dimension. Anstatt sich wie bisher der Perspektive zu bedienen, stoßen die Arbeiten in den realen Raum vor. Dies erläuterte Ausstellungskuratorin Dr. Annette Reich anhand von Projektionen exemplarisch an einigen Exponaten. Ein 280 Seiten starker Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen ist an der Museumskasse für 24 Euro erhältlich. Das mpk ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.