„Die historisch wertvollen Sammlungen des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern sind weitgehend erhalten, allerdings verrußt und müssen aufwändig gereinigt werden“ – soweit der Sachstand, wie Institutsdirektorin Dr. Sabine Klapp berichtet. Am frühen Abend des 30. März war Feuer im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern ausgebrochen, das etwas 40 Feuerwehrleute im Laufe von vier Stunden löschen konnten. Ursache war vermutlich ein technischer Defekt. Klar sei, dass das Gebäude umfassend saniert werden müsse, was bedeute, dass es für etwa ein Jahr keine Vorträge und auch keine Beratung geben werde, da die Sammlungen inzwischen verpackt seien, so Klapp.
„Wir sind erleichtert, dass die Tragstruktur des Gebäudes und des Dachwerks erhalten beziehungsweise nur gering beschädigt sind und dass die einzigartigen Sammlungen des Instituts kaum dauerhaften Schaden genommen haben“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. Die Beschäftigten habe man vorübergehend unterbringen können, so dass sie schon wenige Tage nach dem Unglück wieder ihre Arbeit aufnehmen die einzigartigen Sammlungen des Instituts kaum dauerhaften Schaden genommen haben“, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. Die Beschäftigten habe man vorübergehend unterbringen können, so dass sie schon wenige Tage nach dem Unglück wieder ihre Arbeit aufnehmen konnten. Zurzeit würden Reinigungs- und Entkernungsarbeiten laufen, um die Gebäudesubstanz zu sichern. Die Sanierung sei bereits in Planung. Da das Gebäude unter Denkmalschutz stehe, habe man bereits die Untere und Obere Denkmalschutzbehörde eingeschaltet. „Wir hoffen, dass das Gebäude zu Beginn des kommenden Jahres wieder nutzbar ist“, kündigte Wieder an.
Während der Keller, der als Lager dient, und das Erdgeschoss baulich nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden und das erste Obergeschoss geringe Löschwasserschäden aufweist, wurden das obere Treppenhaus sowie das zweite Ober- und das Dachgeschoss durch den Brand stark beschädigt: Unter anderem zerstörte das Feuer die Holztreppe zum Dachgeschoss und griff weitere Teile an, Fenster zerbarsten, die Räume sind verraucht beziehungsweise verrußt und es gibt Wasserschäden. Im oberen Bereich müssen die Wand- und Deckenaufbauten, wie beispielsweise die Dachdämmung, abgenommen und zum großen Teil erneuert werden.
Für die Reinigung der Sammlungen hat man eine Firma beauftragt, die auf Brandschadensbeseitigungen spezialisiert ist und in ganz Europa agiert. Das Sammlungsgut muss nun gereinigt werden, das heißt der Ruß wird abgesaugt und zum Teil abgewischt. Anschließend kommen die Bücher, Kataloge und eventuell auch Karteikarten in eine Ozonkammer, die man in einem Container im Hof des Gebäudes aufgebaut hat; das Ozonisieren nimmt den Brandgeruch. Es wird demnächst entschieden, was mit der soweit unversehrten, aber verrußten Auswandererkartei mit mehr als 300.000 Blättern, auf denen schätzungsweise 600.000 Wanderungsbewegungen registriert sind, geschehen soll. Dabei geht es um die Frage, ob sie digitalisiert oder nach der Reinigung laminiert werden soll. Die wertvollsten Exponate, wie historische Landkarten, Pläne, Feldpostbriefe, die Protokolle des Landraths der Pfalz, des Vorläufers des heutigen Bezirkstags Pfalz, und die Zeitung „Der Pfälzer in Amerika“, die in der Vollständigkeit der Jahrgänge nur am Institut erhalten ist, waren in einem Archivraum so gut verschlossen und in speziellen Kartons verpackt, so dass sie keinen nennenswerten Schaden davongetragen haben. Und auch die Diasammlung mit mehr als 1.000 Dias seit den 1950er Jahren, darunter Luftaufnahmen von pfälzischen Dörfern, Burgen, Kirchen und Klöstern, die im Dachgeschoss gelagert worden war, ist überraschenderweise in großen Teilen erhalten geblieben. „Dadurch, dass die Dokumente verpackt und fachgerecht aufbewahrt worden sind, hält sich der Schaden in Grenzen“, freut sich Sabine Klapp. Der gesamte Bestand der verlagseigenen Bücher des Instituts sei wie unberührt, wodurch der Buchverkauf weiterhin stattfinden könne. Sie dankt der Verwaltung des Bezirksverbands Pfalz, die sich unmittelbar und umfassend der Sachlage angenommen habe und die Beschäftigten sehr gut betreue. Nun freue man sich, so Klapp, auf die externen Veranstaltungen: Am 24. Mai werde im Rahmen des Klostersymposions am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation in Frankenthal der letzte Band des „Pfälzischen Klosterlexikons“ vorgestellt. Damit komme ein achtjähriges Forschungsprojekt mit insgesamt fünf Bänden zu seinem Abschluss.