Schmuck für die Dunkelheit lautet das Thema der aktuellen Ausgabe von ART AND TASTE im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, am Donnerstag, 25. Februar, um 19 Uhr. Schülerinnen und Schüler des zweiten Lehrjahres der Berufsfachschule Goldschmiede der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern (MHK) machen die Eingangshalle des Museums zum bizarren Laufsteg. Wie die Berufsbezeichnung schon angibt, steht nicht Mode im Fokus, sondern unkonventionelle Kreationen von auf unterschiedlichste Weise leuchtenden oder geheimnisvoll schimmernden Broschen. Der in Schwarzlicht getauchte Museumsraum macht das Ganze zur eindringlichen performativen Inszenierung. Man darf sich überraschen lassen, in welchem Zusammenhang Wortcollagen wie Mordstillstand oder Lebensfolter mit den eigenwillig bezaubernden Entwürfen in Verbindung stehen.
Licht einzufangen, mit ihm umzugehen, war die einzige und zugleich anspruchsvolle Vorgabe für den Entwurf. Unterstützt von Diplomdesignerin für Edelstein und Schmuckdesign Andrea Prinz und Goldschmiedemeister Harald Schneider näherten sich die Lehrlinge der Entwicklung ihrer eigenen Schmuckstücke an. Zunächst galt es, die technischen Grundlagen vom computergestützten Entwurf bis zum feinteiligen Umgang mit Materialien wie Glas und aus dem 3D-Plotter stammenden Kunststoff zu erlernen. Ein bunter Mix, der in die Gestaltung einfloss und nach einer sinnigen Verbindung verlangt: Silber und Metall treffen auf Alltagsmaterialien, zudem mussten Knopfzellbatterien, LEDs und fluoreszierende Flüssigkeiten auf kleinstem Raum ihren Platz finden. Pfiffige Lösungen waren gefragt. Die Schüler und Schülerinnen erzählen und führen an diesem Abend auch vor, wie sie Lösungen suchten, verwarfen und schließlich umsetzten.
Als besondere Inspirationsquellen erwies sich ein Musikvideo zum Song Crystalline der Ausnahmekünstlerin Björk: eine wahre Fundgrube an plastischen Bildern zur Lichtthematik. Wer es kennt, wird bei ART AND TASTE manches in Silber umgesetzt wiederentdecken können.
Im 18. Jahrhundert symbolisieren Sonnenstrahlen göttliches Licht, so an einer Strahlenmonstranz zu sehen. Das museumseigene Stück stellt Svenja Kriebel, Leiterin der Kunsthandwerklichen Sammlung vor. Sie eröffnet damit einen spannungsreichen Bogen nicht allein handwerklicher Technik von einst zu der von heute.Alle Techniken werden bei ART AND TASTE in der Anwendung demonstriert und selbstverständlich streift das Licht diesmal sehr effektvoll auch ein Flying Dinner.
Schon jetzt sollte man sich die Juni-Ausgabe, die Fortsetzung von schmuck mit Licht vormerken. Am 30. Juni widmet das mpk-Team sich einer antiken Technik: der Granulation. Kleinste Goldkügelchen werden zu Ornamenten zusammengelegt und erzeugen über Licht und Schatten faszinierend feine plastische Wirkungen.
Die Veranstaltung am 25. Februar ist eine Kooperation des mpk mit der Berufsfachschule Goldschmiede der Meisterschule für Handwerker Kaiserslautern. Der Eintritt kostet 9 Euro, für Schüler 5 Euro. Um verbindliche Anmeldung bis Montag, 22. Februar, wird gebeten, entweder telefonisch unter 0631 3647-201 oder per E-Mail aninfo@mpk.bv.pfalz.de.