Slevogt-Saal neu bestückt

Ausstellungsvorbereitungen laufen auch Hochtouren

Hans Purrmann lebte unter anderem in Langenargen: „Bodenseelandschaft mit badenden Jungen“ (Foto und © mpk)

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen zur Sonderausstellung „Max Slevogt – Impression und Phantasie“, die am Freitag, 16. März 2018, um 19 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, eröffnet wird. Zum 150. Geburtstag des großen impressionistischen Meisters und Pfälzer Künstlers zeigt das mpk eine umfassende Ausstellung mit Gemälden und Graphiken aus den Beständen des Museums. Die bisher im Slevogt-Saal gezeigten Gemälde wandern nun in die Sonderausstellung. Dort werden sie mit einigen anderen Bildern und graphischen Blättern, wie zum Beispiel den Illustrationen zu James Fenimore Coopers „Lederstrumpf“ oder den Lithographien zum „Leben des Benvenuto Cellini“, in einem erweiterten Kontext zu sehen sein.

In einer kleinen, aber feinen Werkschau präsentiert das mpk daher im Slevogt-Saal ab sofort Gemälde von Hans Purrmann (1880-1966), Albert Weisgerber (1878-1915) und Oskar Moll (1875-1947). Hans Purrmann zählt zu den bedeutenden deutschen Malerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Geboren 1880 in Speyer führte ihn sein Weg über Karlsruhe, München und Berlin im Jahr 1905 nach Paris, wo sich die wichtigsten, richtungsweisenden Künstler der Zeit trafen. Maßgebend für seine weitere Entwicklung war unter anderem eine innige Freundschaft mit Henri Matisse. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs verlor Purrmann seine Wohnung und seinen Besitz; er lebte fortan in Berlin beziehungsweise in Langenargen am Bodensee und avancierte zu einer angesehenen Künstlerpersönlichkeit. Eine „Bodenseelandschaft“ und eine „Innenansicht der Pfarrkirche Langenargen“ sind in der Ausstellung präsent.

Albert Weisgerber, geboren 1878 in St. Ingbert und 1915 bei Ypern in Belgien mit 37 Jahren gefallen, war 1906 ebenfalls in Paris. Durch Hans Purrmann kam er in Kontakt mit dem Matisse-Kreis. Anfänglich stark dem Jugendstil verpflichtet, und ausgehend vom Impressionismus, verarbeitete er Einflüsse von Manet, Cézanne und Hodler. Weisgerber gehört mit seinen Werken zu den frühesten Expressionisten. Auch der gebürtige Schlesier Oskar Moll zählte 1907/08 in Paris zu den deutschen Schülern von Henri Matisse. Er schuf Stillleben, Landschaften und Figurenbilder, die von Matisse und den französischen Fauvisten beeinflusst sind. Das ausgestellte Ölgemälde „Frau in Rot, am Fenster lesend“ von 1924 zeigt ein Interieur mit Meerblick. Der Ort ihres Aufenthalts lässt sich definieren. Es handelt sich um das südfranzösische Collioure an der Mittelmeerküste. 1905 kamen Henri Matisse und Andre Derain hierher, um zu malen. Es folgten ihnen auch Maler wie Georges Braque, Juan Gris und Pablo Picasso, die von den speziellen Farben der Landschaft und dem außergewöhnliches Licht fasziniert waren. Das mpk ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie an Ostermontag geöffnet.