„Unsere Maler” heißt eine Reihe, die sich in lockerer Abfolge dem Leben und Schaffen der in der Sammlung des mpk vertretenen Malerpersönlichkeiten widmet. Diesmal steht der Maler und Bildhauer Lucio Fontana im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Leiterin der Gemäldesammlung des mpk, Dr. Annette Reich, gibt am Dienstag, 11. Juli, um 18 Uhr im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, Einblick in Leben und Werk des Künstlers.
Kaum ein Künstler des 20. Jahrhunderts hat die Malerei so radikal verändert wie er: Lucio Fontana, als Sohn italienischer Eltern 1899 in Rosario di Santa Fé (Argentinien) geboren und 1968 in Camabbio (Italien) gestorben, begann in den 1930er Jahren mit abstrakter Plastik und Keramik. 1949 entstanden erste „Buchi” (Perforierungen), die den Titel „Concetto Spaziale” (Raumidee, räumlicher Entwurf) tragen. Fontana hatte eine weiße Leinwand durchstoßen, so dass kleine, dunkel wirkende Löcher entstanden. Der Künstler zerstörte damit das Bild als Träger einer räumlichen Illusion und machte es zu einem eigenen Objekt. Raum durchdringt das Bild und wird mit ihm eins. 1958 ging Fontana dazu über, monochrom bemalte Leinwände aufzuschlitzen. Diese ersten „Concetti Spaziali” mit mehreren Schnitten nannte er „Attese” (Erwartungen). Fontanas Werke trugen entscheidend zu einer Erweiterung des traditionellen Kunstbegriffes bei. Das mpk besitzt mit „Concetto spaziale attese“ von 1966/67 ein repräsentatives Leinwandbild des bedeutenden Avantgardekünstlers der ersten Nachkriegsgeneration.