Vom Geheimnis der Farbe

164 Werke des bekannten US-Künstlers Phil Sims in der Pfalzgalerie

"Die heutige Ausstellungseröffnung ist für den Bezirksverband Pfalz, sein Museum und für alle Kunstinteressierten etwas ganz Besonderes", mit diesen Worten begrüßte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder Phil Sims und die zahlreichen Gäste in der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Die Ausstellung "Color in my mind", die bis Mitte Juli insgesamt 164 Gemälde, Zeichnungen, Pastelle, Aquarelle, Skulpturen und keramische Objekte ("Tea Bowls") des bekannten amerikanischen Künstlers zeige, ermögliche dem Betrachter, "Dinge aus ungewohntem Blickwinkel zu beleuchten". Denn, so Wieder, "Kunst will Sehen lehren". Darüber hinaus kündigte er an, dass die Pfalzgalerie vor einer neuen Sanierung stehe. So soll der Westflügel im ersten Obergeschoss ausgebaut werden, um Wechselausstellungen und Arbeiten des Graphischen Kabinetts zeigen zu können. "Wenn die Baumaßnahme im kommenden Sommer abgeschlossen sein wird, hat der Bezirksverband Pfalz insgesamt knapp acht Millionen Euro in den zurückliegenden 15 Jahren in die Pfalzgalerie investiert."

Richard Aker, der stellvertretende amerikanische Generalkonsul aus Frankfurt am Main, lobte, dass die Pfalzgalerie eine lange Tradition in der Präsentation amerikanischer Kunst vorweisen könne. Viel Positives sei bereits im Vorfeld der Ausstellung geschrieben worden, sagte die Kaiserslauterer Bürgermeisterin, Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt. "Das erzeugt Spannung und weckt die Vorfreude auf das Projekt", das mit langer Vorlaufzeit verwirklicht worden sei. "Color in my mind" mache süchtig, schwärmte Museumsdirektorin Dr. Britta E. Buhlmann: "Phil Sims Bilder haben die Farbe selbst zum Gegenstand, sind also abstrakt." In seinen Gemälden spüre der Künstler "dem Geheimnis der Farbe" nach; sie seien Einladungen, "sich auf die Farbe einzulassen". "Die Farbe wird zu einem sinnlichen Erlebnis", fügte denn auch Ausstellungskuratorin Dr. Annette Reich hinzu. Phil Sims sei ein Vertreter der "radikalen Malerei"; bis zu 60 Farbaufträge könne ein Bild aufweisen.

Die 164 gezeigten Arbeiten sind zwischen 1973 und 2008 entstanden, viele von ihnen werden zum ersten Mal in einem Museum präsentiert. Sie bieten einen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Schaffensphasen des Künstlers und stellen Verbindungen innerhalb seines vielschichtigen Gesamtwerks dar. Eine Reihe keramischer Skulpturen und die neunteilige Serie der "Sea Paintings" sind eigens für die derzeitige Ausstellung entstanden. Sie betonen die für Phil Sims charakteristische Arbeitsweise, sich mit vorgefundenen Räumlichkeiten oder Kunstwerken zu beschäftigen. In diesem Sinne sind die "Sea Paintings" von 2007 das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Ölgemälde "Walchensee bei Mondschein" aus dem Jahre 1920 von Lovis Corinth. Es befindet sich in der Gemäldesammlung der Pfalzgalerie.

1940 in Richmond, Kalifornien (USA) geboren, studierte Phil Sims nach einer Ausbildung zum Keramiker von 1964 bis 1965 am San Francisco Art Institute Malerei. Von 1968 bis 1970 unternahm er Reisen nach Europa, in den Nahen Osten und nach Indien. Nach seiner Rückkehr lebte er bis 1977 in San Francisco und ließ sich danach in New York nieder. Im Anschluss an einen einjährigen Aufenthalt in New Mexico zog Phil Sims im Jahr 2000 nach Pennsylvania. Hier lebt und arbeitet er. Ein 144-seitiger Katalog in deutscher und englischer Sprache mit zahlreichen Farbabbildungen ist zum Preis von 19,80 Euro an der Museumskasse erhältlich. Die Pfalzgalerie ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr sowie an Pfingstmontag geöffnet. Während der Ausstellung bietet das Museum des Bezirksverbands Pfalz ein vielfältiges Begleitprogramm mit Gesprächen, Führungen, Konzert, Kunst(früh)stück und Veranstaltungen für Kinder an. Weitere Informationen sind unter www.pfalzgalerie.de abrufbar.