Wegweisendes Projekt

Spatenstich für Schulneubau des Pfalzinstituts und Karolinen-Gymnasiums Frankenthal

Gemeinsamer Schulneubau (von links): Spatenstich mit Oberbürgermeister Martin Hebich, ADD-Präsident Thomas Linnertz, Bezirkstagsvorsitzendem Theo Wieder, Architekt Julien Christl, PIH-Leiter Rainer Schiffer, KG-Leiter Dr. Christian Bayer, Mark de Fries vom Bezirksverband Pfalz sowie den Schülersprecherinnen Paula Meinke und Pauline Wendler vom KG und Janina Dinsenbacher und Elif Günes vom PIH

„Das ist zurzeit die größte Baustelle des Bezirksverbands Pfalz und bei ihr gibt es einige Besonderheiten“, sagte der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder beim Spatenstich für den Schulneubau des Pfalzinstituts für Hören und Kommunikation (PIH) und des Karolinen-Gymnasiums (KG) in Frankenthal. Es handele sich, führte er aus, um ein gemeinsames Bauprojekt mit der Stadt Frankenthal und es verfolge noch andere Ziele, als einen Bau aufs Gelände zu stellen. Jeder für sich habe lange geplant, doch gemeinsam zu bauen, sei schließlich „aus bautechnischen, finanziellen und pädagogischen Gründen die beste Lösung“. Das gemeinsame Schulprojekt eröffne künftig hörgeschädigten Jugendlichen die Chance, am Standort Frankenthal ihr Abitur abzulegen. Dies sei bislang nicht in Rheinland-Pfalz möglich. „Das wird langfristig den Schulstandort Frankenthal sichern und stärken“, sagte Wieder. „Gut, dass die beiden Schulen räumlich und funktional zusammenwachsen“, meinte Oberbürgermeister Martin Hebich. Die Kooperation werde auch unter Lehrkräften und Schülern weitergeführt. Er dankte dem Bezirksverband Pfalz, dass dieser die Rolle des Bauherrn übernehme, die Stadt Frankenthal kümmere sich dann um die Betriebsführerschaft. „Ich bin sicher, dass die Kooperation beider Schulen in der Praxis auf hervorragende Weise gelebt wird.“

Als „wegweisendes Projekt“ bezeichnete der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD), Thomas Linnertz, den Schulneubau. Er schaffe Abhilfe bei der lange bestehenden Raumnot am Karolinen-Gymnasium und auch beim PIH würde mehr Platz benötigt. „Zwei unterschiedliche Schulsysteme unterschiedlicher Träger wachsen hier zusammen.“ Dies sei ein „Meilenstein des inklusiven Gedankens“. Die Kooperation biete „fließende Übergänge, damit Schüler mit und ohne Hörbeeinträchtigung ihren Weg bis zum Abitur gehen können“. „Es liegt an uns, das Projekt mit Leben zu füllen“, sagte PIH-Leiter Rainer Schiffer und KG-Leiter Dr. Christian Bayer ergänzte: „Schon jetzt gibt es eine gute Zusammenarbeit.“ Musikalisch unterhielten die Schülerinnen und Schüler beider Schulen die zahlreichen Gäste. Sodann griffen die Akteure zum Spaten, darunter auch der betreuende Architekt Julien Christl aus Frankfurt sowie Mark de Fries vom Baureferat des Bezirksverbands Pfalz, außerdem die Schülersprecherinnen Paula Meinke und Pauline Wendler vom KG und Elif Günes und Janina Dinsenbacher vom PIH.

Der dreigeschossige Neubau mit Innenhof, der rund 50 Meter lang, 30 Meter breit und 11,50 Meter hoch wird, bietet beiden Nutzern optimale raumakustische Bedingungen und flexible Nutzungsmöglichkeiten. Neben einem Mehrzweckraum gibt es 14 Unterrichtsräume, einen hohen Anteil an naturwissenschaftlichen Räumen (fünf für Biologie, einer für Chemie, einer für Physik sowie ein kombinierter Chemie-/Biologieraum), eine Lehrküche und ein Lehrpflegeraum. Die Geschosse mit einer Nutzfläche von insgesamt knapp 3.200 Quadratmetern werden durch Treppen und einen Aufzug erschlossen. Die Kosten betragen rund elf Millionen Euro, wovon die Stadt Frankenthal 78,5 Prozent und der Bezirksverband Pfalz 21,5 Prozent übernehmen; das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich mit einem Zuschuss in Höhe von gut 4,5 Millionen Euro.