Weißer Raum mit Spiegelkugel und Farbrad

Snoezelen - ein neues Behandlungsangebot in der Gerontopsychiatrie des Pfalzklinikums

Mit der Einrichtung eines Snoezelen-Raumes hat die Abteilung Gerontopsychiatrie (Alterspsychiatrie) des Pfalzklinikums den therapeutischen Möglichkeiten für alte Menschen eine weitere Facette hinzugefügt. "Snoezelen" (gesprochen: snuselen) kommt aus dem Niederländischen und verbindet "doezelen" (dösen) mit "snuffelen" (schnuppern). Nach der allgemeinpsychiatrischen Station P 17 verfügt die gerontopsychiatrische Abteilung mit ihren drei Stationen nun gemeinsam über den zweiten Snoezelen-Raum am Pfalzklinikum.

Weiße Wände, weißer Baldachin, dezente Lichtelemente, grüne Weichmatten und seniorengerechte Sitzelemente bilden die reizarme Grundausstattung. Dazu kommen ein großer Eckspiegel, eine Säule mit farbigen Wasserblasen, eine Spiegelkugel mit Farbrad, ein Wetterprojektor und eine UV-Lampe mit Leuchtstäben.

"Beim Snoezelen bieten wir unseren Patienten bewusst ausgewählte Reize in angenehmer Atmosphäre", erläutert Chefarzt Dr. Markus Fani das Konzept. "Snoezelen beruhigt, schult Sinne und Motorik, mobilisiert alte und neue Wahrnehmungserfahrungen und trägt so zur psychischen Stabilisierung bei."

Der Chefarzt dankte bei der Eröffnung Fachkrankenschwester Natalie Klein und ihrer Projektgruppe, die dieses sinnliche Milieu speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten haben. Innerhalb kurzer Zeit haben sie in weitgehender Eigenleistung mit Unterstützung von Service-Mitarbeitern des Pfalzklinikums ein ansprechendes neues Angebot geschaffen. Neben fachärztlich-psychiatrischer Diagnostik und Therapie, Psychotherapie, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapie, Sozialdienst, Bezugs- und Aromapflege bietet der Snoezelen-Raum nun neue Möglichkeiten, sich den Patienten individuell zuzuwenden und die Krankheitsprozesse günstig zu beeinflussen.

Etwa 30 bis 60 Minuten lang ist ein Team-Mitglied für einen bis maximal sechs Patienten da, kann zum Beispiel depressive Entwicklungen lindern, auf nonverbale Signale sprachunfähiger Menschen eingehen oder sehbehinderte Kranke die unterschiedlich starken Vibrationen der sich verändernden Blasen in der Wassersäule spüren lassen. Musik und ätherische Öle unterstützen die beabsichtigte Wirkung von Entspannung oder Anregung. Auch zur Unterbrechung krisenhafter Entwicklungen, die der stationären Aufnahme manchmal vorausgehen, kann Snoezelen genutzt werden. Ziel der drei Geronto-Teams ist es, die Patienten nach dem stationären Aufenthalt stabilisiert und mit größtmöglicher Selbständigkeit in die vertraute Umgebung zu entlassen.