Der Bezirkstag Pfalz unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder hat in seiner Sitzung in Limburgerhof den Haushalt 2010 für die Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz mehrheitlich verabschiedet. Das Gesamtvolumen beträgt im kommenden Jahr 82,9 Millionen Euro (gegenüber 81,7 Millionen Euro im Vorjahr). Von den Ausgaben des Bezirksverbands Pfalz fließen 32 Millionen Euro in Schulen, 27,1 Millionen Euro in die Kultur, 15,6 Millionen Euro in die Landwirtschaft und 8,2 Millionen Euro in sonstige Bereiche. Der höhere Kommunalverband trägt die Verantwortung für elf pfalzbedeutsame Einrichtungen; an weiteren neun Institutionen ist er beteiligt. 2009 war für den Bezirksverband Pfalz ein sehr erfolgreiches Jahr", resümierte Wieder, in dem große Projekte umgesetzt wurden und sich die Einrichtungen bestens weiterentwickelt haben."
Die Kosten für den laufenden Betrieb der Einrichtungen betragen im nächsten Jahr 76,2 Millionen Euro. Für seine gut 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechnet der Bezirksverband Pfalz mit Personalkosten in Höhe von 51,8 Millionen Euro, das sind 1,5 Millionen Euro mehr als 2009. Wieder wies darauf hin, dass der Bezirksverband Pfalz jährlich rund 600 junge Menschen ausbilde; damit sind wir einer der größten Ausbilder in der Region". Zu den kostenintensivsten Einrichtungen des Bezirksverbands Pfalz gehören das Pfalztheater in Kaiserslautern mit 19,7 Millionen Euro, das Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte in Frankenthal mit 17,4 Millionen Euro und die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern mit 10,9 Millionen Euro.
An Gesamterträgen rechnet der Bezirksverband Pfalz mit 73,7 Millionen Euro. Durch den Betrieb seiner Einrichtungen erwirtschaftet er voraussichtlich 21,8 Millionen Euro, zudem erhält er für das Pfalztheater Zahlungen vom Land und der Stadt Kaiserslautern in Höhe von 10,2 Millionen Euro; das sind zusammen 43 Prozent seiner Einnahmen. Darüber hinaus erhält er 19 Millionen Euro durch Zuweisungen des Landes (26 Prozent), 13,8 Millionen Euro über die Bezirksverbandsumlage (19 Prozent) und 8,8 Millionen Euro durch den Gewinnanteil aus dem Pfalzwerke-Aktienkapital (12 Prozent). Nach wie vor bleibt der Umlagesatz wie schon seit vielen Jahren stabil", versprach Wieder den umlagepflichtigen pfälzischen Landkreisen und kreisfreien Städten.
Im kommenden Jahr wird der Bezirksverband Pfalz im Vergleich zum Vorjahr lediglich vier Millionen Euro für Baumaßnahmen zur Verfügung stellen (2009: 9,6 Millionen Euro). Wieder kündigte an: Nach den großen Neubauprojekten der vergangenen Jahre" wie dem Neubau und die Erneuerung des Kunstrasenplatzes am Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte in Frankenthal, der neuen Lehrwerkstätte für die Milchviehhaltung im Hofgut Neumühle und dem Graphischen Kabinett in der Pfalzgalerie Kaiserslautern konzentrieren wir uns nun erst mal auf die Instandhaltung vorhandener Gebäude." So will der Bezirksverband Pfalz mit rund 1,2 Millionen Euro die Generalsanierung des denkmalgeschützten Altbaus der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt in Speyer zum Abschluss bringen, die insgesamt rund 3,5 Millionen Euro kostet. Gut 1,1 Millionen Euro fließen in die Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern in verschiedene Modernisierungsarbeiten am Nahwärmenetz und in den abschließenden Bauabschnitt des Dacherneuerungsprogramms, bei dem alle Dächer beziehungsweise die obersten Geschossdecken gedämmt wurden, was bereits jetzt schon zu deutlichen Energieeinsparungen führt. Am Pfalzinstitut für Hörsprachbehinderte wird für 550.000 Euro unter anderem der Busbahnhof erneuert, um den Bring- und Holdienst für die auswärtigen Schülerinnen und Schüler sicherer und reibungsloser abwickeln zu können, und die Mensa erhält neue Kühlzellen.
Mit Zuschüssen in Höhe von über 300.000 Euro unterstützt der Bezirksverband Pfalz auch im kommenden Jahr wieder Institutionen und Projekte in der Pfalz. Dabei fließen 195.250 Euro in die Kultur- und Heimatpflege, 107.235 Euro in den Fremdenverkehr sowie 12.000 Euro in Maßnahmen der Landschaftspflege und des Naturschutzes. Das pfälzische Parlament hat einstimmig beschlossen, im Historama Kloster Hornbach einzusteigen. Das multimediale Museum in der Ruine des ehemaligen Benediktinerklosters beleuchtet das Leben des Heiligen Pirminius, die Geschichte und Bedeutung seines Klosters, das er im Jahr 742 gegründet hat, und die Entwicklung der Buchkunst bis hin zum frühmittelalterlichen Hornbacher Sakramentar" mit seinen eindrucksvollen Bildern und Initialen. Der Bezirksverband Pfalz will das Historama mit jährlich bis zu 35.000 Euro unterstützen; im sechsköpfigen Koordinierungsrat soll er neben der Stadt Hornbach und dem Förderverein mit zwei Mitgliedern vertreten sein.