"Meteorite – Steine, die vom Himmel fallen", so der Titel einer Sonderausstellung, die am
Freitag, 27. Januar, um 17 Uhr im Geoskop-Urweltmuseum auf Burg Lichtenberg bei Kusel mit einem Vortrag von Dieter Heinlein aus Augsburg eröffnet wird. Der Leiter des Feuerkugelnetzes des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Planetenforschung) sammelt seit über 25 Jahren Meteorite und ist auf diesem Gebiet auch als anerkannter Gutachter tätig.
Naturkatastrophen der jüngsten Vergangenheit haben uns gründlich vor Augen geführt, wie gefährdet Leben auf unserem Planeten sein kann, selbst in der scheinbar sicheren Idylle von Urlaubsparadiesen. Urplötzlich, ohne Vorwarnung kam am 25. Dezember 2004 die Tsunami-Riesenwelle und spülte die Uferstrände in Südostasien hoch, mit unvorstellbarer Gewalt. Als die Welle wieder ablief, hatte sie über 200.000 Menschen das Leben gekostet. Auch das schreckliche Erdbeben vom 8. Oktober 2005 in Nordpakistan mit über 87.000 Toten gehört zu den schrecklichen Katastrophen. Aber es könnte noch unvorstellbar schlimmer kommen, wie es schon mehrfach passiert ist in der Vergangenheit, nur wir Menschen haben den Fall noch nicht erlebt!
Am 18. August 2005 stellte die Bild-Zeitung auf der Titelseite die Frage: "Geht am Freitag, den 13. April 2029 die Welt unter?" Der in der typischen Machart der Zeitung verfasste Artikel bezieht sich auf einen Vorgang, der in der Fachwelt schon seit längerem bekannt war. Am 13. April 2029, so die Berechnungen der Astrophysiker, wird ein etwa 400 Meter großer Himmelskörper, ein Asteroid (Kleinplanet) mit der Bezeichnung "2004 MN 4" die Erde in nur 30.000 Kilometer Entfernung passieren. Inzwischen ist aber klar, dass 2004 MN 4 die Erde nicht treffen wird. Gegenwärtig arbeiten Geophysiker an Voraussagen für einen möglichen Meteoriteneinschlag im Jahre 2880. Dann könnte Asteroid "1950 DA" auf die Erde stürzen. Bei einem Durchmesser von einem Kilometer und einem Gewicht von zehn Milliarden Tonnen entspräche der Einschlag einer Sprengkraft von über 5.000 Megatonnen TNT.
Himmlische Katastrophen hat es in der Vergangenheit der Erde immer wieder gegeben. 1908 explodierte ein Meteorit bei Tunguska/Sibirien einige Kilometer über dem Taigaboden und vernichtete gewaltige Waldbestände und ganze Rentierherden. Menschenleben waren in der dünn besiedelten Landschaft offensichtlich nicht zu beklagen gewesen.
Vor 15 Millionen Jahren schlugen zwei Meteoriten auf der schwäbischen Alb ein und vernichteten im Abstand von über 200 Kilometer um Nördlingen und Steinheim jegliches Leben. Das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken sind zwei Einschlagkrater von 24 und 3,8 Kilometer Durchmesser.
Das Ende der Dinosaurier
Nach der so genannten Alvarez-Theorie war ein Meteoriteneinschlag auf der Halbinsel Yucatan in Mexiko vor 65 Millionen Jahren dafür verantwortlich, dass die Dinosaurier ausstarben. Vollkommen harmlos verlief dagegen ein Einschlag bei dem Ort Krähenberg auf der Sickinger Höhe, der sich am 5. Mai 1869 um 18.32 Uhr ereignete. Niemand kam zu Schaden, als der knapp 16,5 kg schwere Steinmeteorit nach lautem Getöse auf einer Wiese einschlug und ein Loch von 60 cm Tiefe erzeugte.
Die Ausstellung präsentiert neben dem "Krähenberger" (siehe Abbildung), auch den Treysa-Meteoriten aus Hessen und den jüngsten Fallfund aus Deutschland, den "Neuschwansteiner", der von Dieter Heinlein im Eröffnungsvortrag ausführlich vorgestellt wird. In sechs weiteren Vitrinen sind Himmelsobjekte aus dem Fundus der Frankfurter Hobby-Astronomen und Meteoritensammler Volker Heinrich und Christoph Lichtblau ausgestellt, darunter auch Proben von einem Mond- und einem Marsmeteoriten. Wir zeigen auch scheinbar echte Himmelskörper und andere "Nebensächlichkeiten".
Auf insgesamt 25 Schautafeln kann sich der Besucher ausführlich über das Thema Meteorite informieren, auch über die Gefahren, die uns aus dem Weltall drohen. Wenn der Besucher dann zum Experten geworden ist, kann er an unserem Preisrätsel "Meteorit ja oder nein" teilnehmen und wird vielleicht bald selbst Besitzer eines echten Meteoriten. Und das ist schon etwas Besonderes, kommt er doch nicht nur aus der Tiefe des Weltalls, sondern er ist die älteste Materie, die es in unserem Sonnensystem gibt, nämlich aus der Entstehungszeit der Planeten vor 4,6 Milliarden Jahren.
Die Ausstellung ist bis Ende des Jahres zu sehen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm dazu wird angeboten, das jeweils rechtzeitig im Internet unter www.urweltmuseum-geoskop.de abrufbar ist. Das Geoskop ist täglich geöffnet, und zwar vom 1. April bis 31. Oktober von 10 bis 17 Uhr und vom 1. November bis 31. März von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr.