Erst die Herausgabe dieses opulenten Werkes macht deutlich, wie reich die Pfalz an Klosteranlagen ist, sagte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder bei der Vorstellung des zweiten Bandes des Pfälzischen Klosterlexikons in Kaiserslautern; der erste Band ist Anfang des Jahres erschienen. Er dankte Jürgen Keddigkeit, dass er sich zusammen mit den Mitherausgebern Prof. Dr. Matthias Untermann, Dr. Pia Heberer, Charlotte Lagemann und Prof. Dr. Hans Ammerich sowie den 18 Autoren dieses Projekts angenommen habe. Das Nachschlagewerk beschreibe, wenn es 2016 fertiggestellt sein werde, rund 200 Domkapitel, Stifte, Klöster, Ordenskommenden sowie Beginen- und Begardenhäuser, die für das kulturelle und handwerkliche Leben in der Pfalz von großer Bedeutung gewesen seien. Es schließt eine Lücke in der pfälzischen Geschichtsforschung, so Wieder.
Roland Paul, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde, wies darauf hin, dass der zweite Band 36 Anlagen von H bis L, vom Kloster Hane bei Bolanden bis zum ehemaligen Benediktinerkloster Limburg bei Bad Dürkheim beinhalte. Viele bekannte Klosteranlagen werden hier behandelt, wie zum Beispiel das Zisterzienserinnenkloster Heilsbruck in Edenkoben, das Augustinerchorherrenstift Hördt, das Benediktinerkloster Hornbach und das ehemalige Benediktiner-, spätere Dominikanerinnenkloster Lambrecht, sagte Paul. Darüber hinaus vermittle der Band aber auch viel Wissenswertes über weniger bekannte Klosteranlagen und Kommenden. Die Buchvorstellung, die Teil des Pfälzischen Klostersymposions war, gestalteten die beiden Steinwendener Schüler Casimir Schäfer (Flügel) und Ephraim Schäfer (Gesang) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Kaiserslautern.
Der zweite Band des Pfälzischen Klosterlexikons von H bis L umfasst 720 Seiten und ist wie auch der 680-seitige erste Band von A bis G für 42,80 Euro im Buchhandel sowie über den Online-Buchshop des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (www.shop.pfalzgeschichte.de) erhältlich. Auf großes Interesse stieß auch das Klostersymposion, das das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde zum fünften Mal mit dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg veranstaltet hat und das in sieben Vorträgen den aktuellen Forschungsstand beleuchtete