„Wie die Pfälzer Pfälzer wurden – Die Bildung der pfälzischen Identität im Königreich Bayern“ ist das Thema des Vortrag von Prof. Dr. Karsten Ruppert am Mittwoch, 8. November, um 19 Uhr im Vortragssaal des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde (IPGV) in Kaiserslautern, Benzinoring 6 (Eintritt frei). Er behandelt den Wandel des Selbstverständnisses der pfälzischen Bevölkerung während des 19. Jahrhunderts und ordnet diesen in die europäische Geistesgeschichte ein. Im Vormärz verstanden sich die Pfälzer als die Vorreiter des Fortschritts im Königreich Bayern. Eine Rolle, die sie nach der Niederschlagung des Aufstandes im Juni 1849 nicht mehr spielen konnten. Auf der Grundlage der romantischen Idee des Volkes und von der neuen Wissenschaft der Volkskunde gefördert, entwickelte sich in der Pfalz nach 1850 und verstärkt im Deutschen Reich ein ethnisch-kultureller Volksbegriff. Dabei wird darauf abgestellt, dass dies für die Pfalz ein erstaunlicher Vorgang war, da sie dazu weder die historischen, kulturellen, wirtschaftlichen noch geographischen Voraussetzungen hatte. Darüber hinaus arbeitet er heraus, in welchen Formen sich dieses neue Selbstbewusstsein äußerte und warum und wie es bis heute fortwirkt. Die Veranstaltung findet im Rahmen der monatlichen Vortragsreihe von IPGV und Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz statt.
Karsten Ruppert arbeitete in verschiedenen Forschungsinstitutionen und an mehreren Universitäten. Von 1995 bis 2012 hatte er den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt inne. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Hambach-Gesellschaft und Mitherausgeber von deren Jahrbuch.