Wüstenbilder öffnen Raum für Phantasie

Bezirkstagsvorsitzender zeichnete Peter Rösel aus

"Der Pfalzpreis für Bildende Kunst gehört zu den höchstdotierten Kunstpreisen in Deutschland", sagte der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder bei der Verleihung des Preises an den Maler Peter Rösel vor zahlreichen Gästen in der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Er sei nicht nur mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro verbunden, sondern auch mit dem Ankauf eines Werkes für die Pfalzgalerie, die darüber hinaus dem Künstler im kommenden Jahr eine Einzelausstellung mit dazu gehörendem Katalog widme. "Er wird alle zwei Jahre abwechselnd in der Sparte Malerei, Plastik und Graphik vergeben, um das Kunstschaffen der Region zu fördern", sagte Wieder weiter. "Der Kunstpreis aus der Region ist für Künstler gedacht, die einen Bezug zur Region haben." Um den Pfalzpreis 2006 hätten sich insgesamt 121 Künstlerinnen und Künstler mit 329 Werken beworben. "Dieses außergewöhnlich starke Echo zeigt, wie lebendig die Kunstszene in der Pfalz ist", resümiert Wieder und betonte, dass sich die Jury einhellig für Peter Rösel entschieden hätte. Die Pfalzgalerie, mit der der Pfalzpreis eng verknüpft sei, bilde den Mittelpunkt der Kunst in der Pfalz und wolle in die Region hineinwirken.

Pfalzgalerie-Direktorin Dr. Britta E. Buhlmann wies in ihrer Laudatio darauf hin, dass es "Künstler in der Pfalz nicht leicht haben": Es gäbe keine Kunstakademie und keine größere Ansammlung von Kunstmuseen. Dennoch gelänge es dem Bezirksverband Pfalz, immer wieder Begabungen aufzustöbern und mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst auszuzeichnen. Peter Rösel zähle "zu den großen Überraschungen". 1966 geboren, lebe er seit 2000 in Berlin, sei aber "ein zeitlebens Reisender". Seine Wüstenbilder definieren, so Buhlmann, mit der Nennung der geographischen Koordinaten einen Standort und öffnen zugleich den Blick auf unterschiedliche Deutungsweisen. Rösel gehe mit der Staffelei in die Wüste und dokumentiere nach dem Malen den Ort mit der Videokamera für die weitere Arbeit im Atelier. An seinen meditativen Bildern faszinierten die Weite, Ruhe und Klarheit – eine Raumerfahrung, die uns die Kunst des amerikanischen Expressionismus nahe gebracht habe. Die Metapher der Fata Morgana, mit der sich Peter Rösels Bilder beschäftigen, entführe den Betrachter in eine "Welt zwischen Fassbarem und Flüchtigem, den wir mit unseren Wünschen und unserer Phantasie füllen dürfen". Für die adäquate musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgte die Gruppe "La Llama Azul" mit den Musikern Thomas Weithäuser, Claudia Botzner, Thorsten Requadt und Jörg Kirsch.

Mit der Preisverleihung wurde eine Ausstellung mit drei Arbeiten des Preisträgers sowie Werken von sieben weiteren Bewerbern eröffnet, die bis zum 14. Januar zu sehen ist. Beteiligt sind Stefan Budian, Regina Reim, Pan Stein, Elke Steiner, Christian Uhl, Irmgard Weber und Friedrich Weschmitt. Die Ausstellung bietet in komprimierter Form einen Querschnitt durch die aktuelle Malerei in der Kunstlandschaft Pfalz. Ein Katalog mit den Abbildungen aller ausgestellten Werke ist für 12 Euro an der Kasse erhältlich. Das Museum des Bezirksverbands Pfalz ist dienstags von 11 bis 20 Uhr und mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.