Am Mittwoch, 6. Oktober, referiert um 19.30 Uhr Dr. Wolfgang Müller im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, Benzinoring 6, über die Geschichte der pfälzischen Heil- und Pflegeanstalt Homburg" (Eintritt frei). Am 1. Juni 1909 wurde im damals zur Pfalz gehörenden Homburg die dritte pfälzische Heil- und Pflegeanstalt eingeweiht. Seit 1811 wurde das Armenhaus in Frankenthal als erste öffentliche Anstalt zur Verwahrung" der psychisch kranken Menschen in der Pfalz genutzt, 1857 die zweite Heil- und Pflegeanstalt in Klingenmünster errichtet. Angesichts steigender Patientenzahlen stellte der damalige Landrath, der Vorgänger des heutigen Bezirkstags Pfalz, nach der Jahrhundertwende die Weichen für eine neue Anstalt. Dank beträchtlichen finanziellen Engagements setzte sich die Stadt Homburg in einem spannenden Standortwettbewerb durch. Unter der Leitung des im pfälzischen Göllheim geborenen Bauamtmanns Heinrich Ullmann und mit einem Kostenaufwand von 5,5 Millionen Mark entstand zwischen 1904 und 1909 die neue, wie die anderen zeitgenössischen bayerischen Einrichtungen im Heimat-Jugendstil" errichtete Kreisirrenanstalt", die sich in ihren Satzungen am Beispiel Klingenmünsters orientierte. Der Vortrag beschreibt die Geschichte dieser Einrichtung, die 1922 in ein Landeskrankenhaus für das Saargebiet umgewandelt wurde. Daraus entwickelte sich dann nach dem Zweiten Weltkrieg das heutige Universitätsklinikum des Saarlandes. Archivoberrat Dr. Wolfgang Müller stammt aus Kaiserslautern, leitet seit 1991 das Archiv der Universität des Saarlandes und ist Lehrbeauftragter für Archivwesen am Historischen Institut.