Zuwachs für Auswandererkartei

Neuerwerbung des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde

Ergänzt die umfangreiche Auswanderungskartei des Instituts: Neuzugang mit mehr als 1.000 Datensätzen

Das Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern kann sich über einen Neuzugang freuen: Sieben Karteikästen ergänzen künftig die umfangreiche Auswanderungskartei. Weit mehr als 1.000 auswanderungsfreudige Pfälzer sind in den Karteikästen verzeichnet, die ein Eisenberger Antiquariat dem Institut angeboten hatte. Möglicherweise hat ein Amerikaner, der in Heidelberg lebte, die Daten in den 30er Jahren zusammengetragen, vermutet der stellvertretende Institutsdirektor Roland Paul; vielleicht stand derjenige auch in Verbindung mit Dr. Fritz Braun, der die Auswanderungsforschung in der damaligen „Mittelstelle Saarpfalz“ aufbaute. Die neu erworbene Kartei listet die ausgewanderten Personen nach Geburtsorten sowie nach Wohnorten in den USA auf. Die Eintragungen sollen nun wissenschaftlich urbar gemacht werden: Die Datensätze werden mit denen der vorhandenen Kartei verglichen und gegebenenfalls ergänzt; sie bilden sodann die Grundlage für weitere Forschungen.

So findet sich beispielsweise in der neu hinzugewonnenen wie in der vorhandenen Auswanderungskartei ein gewisser Johann Hauck aus Mühlhofen bei Bergzabern, der 1852 nach Cincinnati, Ohio, ausgewandert ist und dort eine Brauerei gründete. Sein Onkel Georg M. Heraucourt war ebenfalls ein bekannter Bierbrauer. Wohingegen die angekaufte Kartei einen Johann Fuldner aus Stetten bei Kirchheimbolanden listet, der 1847 nach Baltimore, später nach Cincinnati emigrierte; die Auswanderungskartei des Instituts hingegen kennt nur einen Jakob Fuldner, der 1827 geboren wurde, und ebenfalls nach Baltimore ausgewandert ist. Möglicherweise handelt es sich hierbei um Brüder. Nur weiterführende Recherchen können hier Licht ins Dunkel bringen. Die Auswanderungskartei des Instituts verwahrt rund 300.000 Blätter, auf denen schätzungsweise 600.000 Wanderungsbewegungen registriert sind. Sie ist damit die größte ihrer Art und dokumentiert sehr eindrucksvoll die Wanderungsgeschichte der Pfälzer, deren Nachkommen in weit mehr als 50 Ländern dieser Erde anzutreffen sind.